Trauermücken in der Anzuchterde - Erste Hilfe und Vorbeugung
Wie ich die Trauermücke in meiner Pflanzenanzucht erkenne, bekämpfe und vermeide

Wer kennt diese Situation nicht - Die Pflanzenanzucht in den ersten Monaten des Jahres ist in vollem Gange, die Keimlinge gedeihen, es wird fleißig pikiert, umgetopft und gepflegt. Und von heut auf morgen steigen bei der kleinsten Bewegung der kleinen Töpfchen unzählige kleine Fliegen aus der Erde empor. Die Trauermücke hat sich in die Erde eingenistet und treibt dort nun ihr Unwesen. Doch warum gefällt es der lästigen Mücke eigentlich so gut in den Anzuchttöpfchen? Welchen Schaden richten sie an den Stecklingen an, wie wird man sie am schnellsten wieder los und haben diese Lästlinge überhaupt einen Nutzen?!
Wie kommt die Trauermücke in die Erde?
Oft kauft man sich die ''Trauermücke im Sack'' - das heißt, die kleinen Tierchen stecken bereits beim Kauf im Erdsack, können aber auch durch geöffnete Fenster ins warme innere des Hauses gelangen.
Richtet die Trauermücke erheblichen Schaden an?
Die umherfliegenden Mücken sind eher harmlos, wenn auch nervig. Schlimmer sind die Larven in der Erde. Diese fressen nicht nur die abgestorbenen Reste der Pflanze, sondern auch dessen Wurzeln. Einer ausgewachsenen, starken Pflanze setzt das nicht weiter zu, Jungpflanzen oder gar Keimlinge hingegen können aufgrund beschädigter Wurzeln sogar absterben. Hier können Wasser und Nährstoffe nicht mehr ausreichend aufgenommen werden und das Risiko für Krankheiten durch Bakterien steigt immens.
Wie werde ich Trauermücken los?
Tipp: Hilft alles nichts, wechsle ich die befallene Erde komplett aus, spüle die Töpfe und die Wurzeln gründlich mit Wasser und setze die Pflanze in neue Erde.
Wie kann ich dem Befall von Trauermücken möglichst wirksam vorbeugen?
- Durch das aufbringen von Quarzsand auf die Erdoberfläche in Töpfen. Der Sand deckt die feuchte Erdoberfläche ab und hindert die Mücken am Eierlegen.
- kontrolliertes Gießverhalten: Die Mücken legen ihre Eier vorzugsweise auf feuchte Erde. Das antrocknen der Oberfläche hemmt das legen der Eier deutlich und bereits geschlüpfte sterben ab.
- Tipp: Ich gieße fast immer von unten. Zum einen stärkt das die Wurzeln und zum anderen bleibt die Erdoberfläche schön trocken. Ist das Gießen von unten nicht möglich, versuche ich immer möglichst punktuell zu gießen und dabei so wenig oberflächliche Erde wie möglich zu benetzen.
- Anzuchterde (egal ob selbstgemacht oder gekauft) vor dem einfüllen in die Anzuchttöpfchen im Backofen sterilisieren - so werden Keime und bereits vorhandene Trauermücken, deren Larven und auch Eier abgetötet. (Wie das genau geht und wie du deine Anzuchterde ganz einfach auch selbst mischen kannst, erfährst du hier )
- Anstatt herkömmliche (oder selbstgemischte) Anzuchterde kann auch Vermiculit in der Anzucht der eigenen Gemüsepflanzen verwendet werden ( mehr dazu erfährst du hier)
Sind Trauermücken nur schädlich oder auch nützlich?
In der freien Natur zählt die Trauermücke tatsächlich zu den Nützlingen. Hier leben die Mücken für uns eher unsichtbar unter der Erde und zerfressen und zersetzen somit dort abgestorbenes Material auf Komposthaufen auf ganz natürliche Weise. Zum überwintern zieht es sie dann wieder in unsere warmen Gewächshäuser, Anzucht- und Zimmerpflanzentöpfe wo das im Sommer so nützliche zerfressen der Biomasse wieder zum Fluch für uns Heimgärtner wird.
