Plunderteilchen nach ''Franzbrötchenart'' mit Apfelfüllung
Plunderteilchen aka ''falsches Franzbrötchen'' oder wie man bei uns einfach sagt ''süße Stückle''
Es gibt so Tage, da werden wie man bei uns sagt ''süße Stückle'' benötigt. Jeder kennt solche Tage oder? Da muss dann einfach der Puderzucker fliegen beim reinbeißen, es muss rund um den Kaffeeteller aussehen wie bei ''Schweins'' und im Mund muss es boom machen. Der Teig ist für mich dann perfekt, wenn er blättrig Cross ist, beim reinbeißen bröselt, aber keinesfalls zu trocken ist. Die einzelnen Teigschichten dürfen ''doigad'' (teigig) sein und man darf merken, dass weder an Butter noch an Zucker gespart wurde, ohne zu süß oder zu fettig zu sein. Bissl was von Franzbrötchen, bissl was von Zimtschnecke und dazwischen etwas fruchtige Apfelfüllung. Das klingt für dich ebenfalls nach dem perfekten Kaffeebegleiter?! Dann darfst du dich jetzt in die Küche begeben.
Rezept für himmlisch gutes, blättrig-crosses Plunderteilchen aka falsches Franzbrötchen:
Teig:
- 75g Butter
- 250ml Milch
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 500g Mehl ( ich nehme immer 550er für Hefeteig)
- 60g brauner Zucker
- 1/2 Tl Salz
- 1-2 Prisen Kardamom oder 1 Msp. Vanille
- ca. 200g kalte Butter in dünnen Scheibchen
Füllung:
- 2 Äpfel
- 2 gehäufte El brauner Zucker
- 1 El Zimt
- Puderzucker zum bestäuben
Für den Teig zunächst die Butter in einem Topf schmelzen. Dann die Milch zugeben und alles auf ca. 37 Grad erwärmen und die Hefe darin auflösen. (Achtung, nicht wärmer als 42 Grad da sonst die Hefe stirbt)
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Anschließend das Mehl, Zucker, Salz und Kardamom in eine größere Schüssel sieben. Die Hefemilch-Mischung zugeben und einige Minuten gut verkneten. (Ich nutze hier meine Küchenmaschine und lasse so lange rühren bis der Teig sich vollständig von den Schüsselwänden löst.) Abgedeckt darf der Teig so nun ca. 2 Stunden ruhen.

Wenn sich der Hefeteig ungefähr verdoppelt hat, gehts ans falten des Teiges (toupieren). So entsteht später ein herrlich krosser, buttriger Teig. Dazu zunächst ein Teigrechteck ausrollen. Eine Hälfte davon mit der in Scheiben geschnittenen Butter belegen (einen kleinen Rand von ca. 1,5 cm lassen) und die unbelegte Teighälfte darüber klappen. An den Seiten alles etwas andrücken damit die Butter sich nicht verabschiedet. Anschließend den Teig nochmals kurz auswellen und diesen dann auf einem Küchenbrett für ca. 10-15 Minuten in die Gefriertruhe oder den Kühlschrank stellen.
Danach das Teigrechteck erneut falten. Hierfür die linke hälfte zur Mitte falten und die rechte komplett darüber legen - nochmals auswellen und erneut für ca. 10-15 Minuten kalt stellen.(die Butterschicht hat sich nun also vervierfacht - das nennt man eine Doppeltour)
In der Zwischenzeit kann die Füllung vorbereitet werden. Hierzu die Äpfel waschen (dennoch auf angespritzte achten), halbieren und vom Kerngehäuse befreien. Die Äpfel fein reiben, in eine Schüssel geben und mit Zucker, etwas Zitronensaft(verhindert das Braunwerden der Äpfel, ist aber kein Muss) und Zimt mischen und kurz ziehen lassen. Dann die Apfelmasse durch ein sauberes Küchentuch ''entfeuchten''. Die Masse sollte anschließend unbedingt relativ trocken sein, ansonsten tritt der Saft der Äpfel später beim backen aus und der Teig wird in der unteren hälfte des Gebäcks nicht knusprig.
Den Teig jetzt nochmals kurz auswellen und mit der Apfelmasse belegen. Längs stramm zu einer langen Rolle aufrollen und, ähnlich wie bei Zimtschnecken in etwa 2 Finger dicke Teile schneiden. Mit Hilfe des Stiels eines Holzlöffels nun mittig bis fast nach unten drücken. So entsteht eine Mulde und die Seiten stülpen sich etwas nach außen. So entsteht später die schöne Form und die Teigschichten sind gut zu erkennen und werden knusprig. Jetzt alles auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
Für ca. 25 Minuten bei Ober/-Unterhitze 180 Grad wandert nun alles auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech in den vorgeheizten Ofen.
Tipp: Ich esse meine ''süßen Stückle'' am liebsten noch lauwarm mit ordentlich Puderzucker bestäubt.