Anzuchterde selber mischen

Carolin • 2. März 2020

Wie ich lästigem Schimmelbefall bei meiner Pflanzenanzucht entgegenwirke

Warum ist spezielle Anzuchterde überhaupt so wichtig?

Anzuchterde, oder auch Aussaaterde ist wie der Name schon sagt, dazu da bei der Anzucht zu helfen und kleine Pflänzchen dabei zu unterstützen groß und robust zu werden. Sie ist also speziell auf die Bedürfnisse von Jungpflanzen zugeschnitten, welche weder ein ausreichendes ''Immunsystem'' noch gut ausgebildetes Wurzelwerk vorweißen können.

Welche Eigenschaften sollte eine Anzuchterde mitbringen?

Nicht selten passiert es mir dass ich meine Pflänzchen zu viel oder auch zu wenig gieße. Dabei mögen sie weder besondere Dürre noch nasse Füsschen - Bei der Anzucht ist dieser besonders schlimm, da deine Pflanzen ähnlich wie Kleinkinder noch kein ausreichend gutes Immunsystem haben um eigenständig Pilzkrankheiten oder Schimmel entgegenzuwirken.
Bei Keimlingen ist es also immer besonders wichtig dass die Erde die Feuchtigkeit, also das Gießwasser, zwar gut speichern kann, überschüssiges Wasser aber auch gut abläuft um Schimmelbildung zu vermeiden
Zudem sollte sie besonders locker und leicht liegen, um es den Pflänzchen beim wurzeln nicht allzuschwer zu machen und sie optimal mit Sauerstoff zu versorgen.


Gute Anzuchterde sollte im Gegensatz zu Blumenerde zudem besonders nährstoff- und Salzarm sein. Damit hilft man Jungpflänzchen besonders robuste und lange Wurzeln auszubilden da sie diese brauchen um an Nährstoffe zu gelangen.
Setzt man seine Zöglinge später in den Garten um, können diese dann dank weitverzweigter Wurzeln optimal Nährstoffe aufnehmen, wachsen schneller und bilden früher Früchte aus.
Würde man die kleinen Zöglinge in handelsüblicher Blumenerde vorziehen, hätten diese ein Überangebot an Nährstoffen, schießen zu schnell in die Höhe, bilden ihre Wurzeln nicht richtig aus und ihre Blätter färben sich letztendlich gelb.

Nice to know : früher dachte ich immer, wenn meine Jungpflanzen „Spargeln“ dann liegt das auf alle Fälle am unzureichend vorhandenen Tageslicht im Januar und Februar - Mitunter ist das natürlich ein Grund, heute zeigen aber vorallem meine eigenen Erfahrungen, dass die richtige Anzuchterde eine der häufigsten Gründe dafür ist, warum Jungpflanzen gedeihen oder eingehen.

Bei gekaufter Anzuchterde hatte ich nun schon zum wiederholten male das Problem, dass nach kürzester Zeit kleine Trauermücken aus der Erde meiner Pflänzchen flogen oder sich Schimmel gebildet hat. Geärgert hat es mich immer sehr und ich habe viel rumexperimentiert was das richtige Gießverhältnis usw. angeht - der Schimmel kam meist trotzdem. Seit ich meine Erde selbermische, ist mir tatsächlich nie wieder etwas dergleichen passiert.

Unterschiedliche Pflanzen = Unterschiedliche Ansprüche?

Ganz klar, es gibt sowohl Starkzehrer, Mittelzehrer als auch Schwachzehrer und je nachdem haben diese natürlich unterschiedliche Ansprüche was die richtige Erde und den Nährstoffgehalt angeht - momentan verwende ich jedoch bei all meinen Aussaaten die gleiche Erde und habe noch keine negativen Erfahrungen machen können. Dies ist aber natürlich kein Garant dafür, dass das immer so sein muss.

Anleitung für meine selbst gemischte Anzuchterde:

Das ist im Grunde total simpel und man spart auch noch einiges an Geld.
Für die eigene Anzuchterde braucht ihr lediglich 3 Teile:

30% gut gereiften Gartenkompost
30 % Sand
40 % normale Erde (hier kann entweder zugekauft werden oder aber ihr grabt im Garten einfach einige Zentimeter tief und hebt euch eure eigene lockere Erde aus - hier lediglich darauf achten dass eure Gartenerde nicht zu lehmig ist. Diese wird in trockenem Zustand zu schnell hart und die Wurzeln der jungen Pflänzchen tun sich sehr schwer)

kleiner Tipp: Dieses Jahr habe ich erstmals etwas Rindenhummus zugemischt (dieser enthält ähnlich wie Kompost gute Mikroorganismen und hemmt durch seine stabile Struktur Schimmel - und Pilzbildung da Wasser gut ablaufen kann)

Jetzt können die 3 Bestandteile gesiebt und zusammengemischt werden - eingesetzt wird sie nun wie handelsübliche Anzuchterde.

Keine Chance dem Schimmel

Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen und Schimmel - und Ungezieferbefall zu vermeiden sterilisiere ich meine Anzuchterde. Hierfür verteile ich die Erde einfach auf einem alten, ausrangierten Backblech und schiebe sie ca. 1 Stunde bei 120 Grad in den Ofen.
Hier haben dann zum einen weder Schimmelpilze noch lästige Trauermückenlarven eine Chance, zum anderen werden auch Unkrautsamen quasi im Keim erstickt.

kleiner Tipp: du suchst noch nach einer Idee für selbstgemachte, nachhaltige Anzuchttöpfchen? Schau mal hier.

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