Kartoffeln im Jute-Sack anpflanzen
In nur wenigen Schritten zur eigenen Kartoffelernte aus dem Sack
Du baust Kartoffeln im Garten nicht mehr selbst an weil die Ernte bisher mickrig war und die Pflanzen dir im Beet zu viel Platz weg nehmen?
Das Problem kenne ich persönlich nur zu gut - aber ich habe da einen Tipp für dich: Ich pflanze meine Saatkartoffeln genau aus diesen Gründen nämlich nur noch im Jutesack an.
Die Methode ist platzsparend und dank der regelmäßigen Erdzugabe und dem entrollen des Sackes in die Höhe, ist die Ernte wirklich enorm denn die Pflanze bildet so auch seitlich Kartoffeln aus. Toll oder?
Und das benötigst du für deine eigene Kartoffelernte:
- große, robuste Jutesäcke (etwa 60-80Liter Fassungsvermögen)
- herkömmliche Gemüseerde
- reifen Kompost
- je Jutesack etwa 3-5 vorgekeimte Saatkartoffeln (für den Anbau im Sack eignen sich folgende besonders: La Ratte, Granola, Vitelotte Noir)
- Dünger wie Schafwolle, Hornspäne etc. für später
Vorbereitend den Jutesack rundherum aufrollen, sodass der Pflanzsack zu Anfang nur wenige Zentimeter hoch ist. Mit dem Wuchs der späteren Pflanzen aus den Knollen, wird der Sack nach und nach immer weiter hochgerollt.
Jetzt wird der Sack an einen geeigneten Standort - am besten sonnig bis halbschattig, jedoch nicht zu nass , Kartoffeln mögen keine nassen Füsse - gestellt (Achtung, dieser wird später sehr schwer und lässt sich nicht so einfach wieder umsetzen)
Den Boden des Jutesackes nun großzügig mit Erde bedecken. Hierfür herkömmliche Erde mit reifem Kompost mischen - Kartoffeln sind starkhehrer, benötigen also einiges an Nährstoffen.
Je Sack nun 4-5 Kartoffeln mit den längsten Trieben nach oben in die Erde setzen und wieder mit einer Schicht Erde bedecken bis die Kartoffeln nicht mehr zu sehen sind.
Wenn die Pflanzen etwa 15-20 Zentimeter hoch aus der Erde ragen, kann erneut Erde nachgefüllt werden. Das nennt man ''anhäufeln'' und hat den Effekt, dass sich so auch an den Stängeln der Pflanze weitere Kartoffeln bilden können - die Ernte erhöht sich also deutlich.
Geerntet wird je nach Kartoffelsorte etwa 3-4 Monate später. Hierzu sollte das Laub an der Erdoberfläche bereits welk sein.
wie lässt man Saatkartoffeln am besten vorkeimen und warum?
Spezielle Saatkartoffeln kann man im gut sortierten Gartenladen oder sogar im Baumarkt kaufen. Hier fangen die Knollen bereits an auszutreiben, man spart sich einige Tage bis Wochen und kann sofort mit dem Setzen in Erde beginnen. Natürlich funktioniert das ganze auch mit Kartoffeln, welche im Voraus nicht ausgekeimt sind - hier vergeht aber dann bis zur Ernte natürlich um einiges mehr Zeit (etwa 2-3 Wochen mehr)
In den meisten Fällen lasse ich meine Saatkartoffeln selbst austreiben. Das funktioniert erfahrungsgemäß am besten in einer Schale mit feuchtem Sand. Hier lege ich die Knollen dicht an dicht hinein und bedecke sie zudem. Jetzt achte ich nur noch darauf, den Sand etwas feucht zu halten (Achtung, nicht zu nass! Das lässt die Kartoffeln schnell gammeln) Nach einigen Tagen zeigen sich bereits die ersten Augen an den Kartoffeln und sie beginnen auszutreiben. Wenn die Triebe etwa eine länge von 3-5 Zentimeter haben, setze ich sie in Erde um.
Ab wann kann ich Kartoffeln ins Freiland setzen?
Etwa ab April bis Mai ist es möglich, die Saatkartoffeln ins Freiland bzw. den Sack zu stecken. Die Erde sollte zu diesem Zeitpunkt etwa eine Temperatur von 7-10 Grad vorweisen. Je länger man sich mit dem setzen der Kartoffeln zeit lässt, desto sicher sollte man sich sein, dass man auf jedenfall Frühkartoffeln verwendet. Spätere Sorten schaffen es sonst nicht, bis zum Herbst eine ordentliche Anzahl an schönen Knollen hervorzubringen und die Ernte fällt nur sehr spärlich aus.
Frühkartoffeln:
Sorten, die von der Pflanzung bis zur Ernte ca. 120 Tage benötigen. Sortenbeispiele: Annabelle, Augusta, Solist, Margit, Friesländer, Laura, Bernina
Spätkartoffeln:
Sorten, welche deutlich mehr Zeit bis zur Ernte benötigen. (140-160 Tage, also etwa September- Oktober). Spätkartoffeln lassen sich jedoch in der Regel besser lagern. Sortenbeispiele: Bamberger Hörnchen, blaue Anneliese
Welche Kartoffeln eignen sich am besten zum auspflanzen? Kann ich jede Kartoffel aus dem Supermarkt nehmen?
Spezielle Saatkartoffeln kann man im gut sortierten Gartenladen oder sogar im Baumarkt kaufen. Hier gibt es dann genaue Sortenbezeichnungen, Hinweise über Kocheigenschaften, Lagerfähigkeit und auch die Kennzeichnung, ob es sich um Früh - oder Spätkartoffeln handelt.
Prinzipiell können auch Kartoffeln aus dem Supermarkt verwendet werden. Viele handelsüblichen Sorten aus dem Supermarkt sind jedoch mit keimhemmenden Mitteln behandelt. Das hemmt das schnelle, ungewollte auskeimen zuhause. Bei Kartoffeln aus dem Supermarkt also unbedingt darauf achten, dass diese aus der Bio-Landwirtschaft stammen.
Muss ich meine Kartoffeln düngen?Wenn ja, mit was?
Kartoffelpflanzen sind Starkzehrer und benötigen wirklich so einiges an Nährstoffen. Im Jutesack ist das Angebot aber natürlich begrenzt und es sollte demnach zugeführt werden. Hornspäne eignen sich hier sehr gut. Diese können ganz einfach unter die Erde gemischt werden.
Wann sind meine Kartoffeln erntereif?
Geerntet wird je nach Kartoffelsorte etwa 3-4 Monate später. Hierzu sollte das Laub an der Erdoberfläche bereits welk sein.
Hat der Kartoffelanbau im Sack auch Nachteile?
Kartoffeln benötigen einiges an Wasser und sollten keinesfalls austrocknen. Im Sack stehen den Kartoffeln weniger Lange Wurzeln zur verfügung, demnach können sie nur bedingt Wasser ziehen. Regelmäßiges Gießen ist also ein Muss.
Tipp: Um die Erdoberfläche vor dem Austrocknen zu schützen, mulche ich meine Kartoffeln. Das verhindert das frühzeitige Verdunsten des Gießwassers.