Die perfekte Anzucht ganz ohne Erde
Vermiculit - Der Gamechancer in der Anzucht deiner Pflanzen
Bei herkömmlicher Anzuchterde treten oft die immer gleichen Probleme auf:
- Die Erde schimmelt bei zu viel Feuchtigkeit schnell
- bei zu wenig Wasser trocknet die Erde sehr schnell aus
- Die Anzuchterde ist von vornherein viel zu grob und die kleinen Pflänzchen benötigen viel Energie, um sich durch die groben Bestandteile ans Tageslicht zu arbeiten.
- Trauermücken und andere Schädlinge nisten sich in der Erde ein oder sind sogar bereits beim Kauf des Erdsackes enthalten.
Was genau ist eigentlich Vermiculit?
Vermiculit besteht im wesentlichen aus einem natürlichen Tonmineral, welches durch Hitze aufgebläht wird.
So entsteht ein Material, welches über kaum Eigengewicht verfügt und sich so locker um die feinen Wurzeln der Keimlinge und Jungpflanzen schließt, ohne diese unnötig zu beschädigen. Für die Anzucht ist ein Vermiculit von 0-3mm Körnung optimal.
Sogar Microgreens eignen sich hervorragend zur Keimung in Vermiculit.
Wie funktioniert die Anzucht mit Vermiculit?
Die Anzucht in Vermiculit funktioniert im Grunde genau wie in herkömmlicher Erde.
Schritt 1:
Dazu nutze ich sehr gerne luftdicht schließende, etwas größere rechteckige Plastikgefäße mit Deckel. Diese fülle ich zu 2/3 mit dem Vermiculit und wässere dieses mit einer Ballenbrause oder ähnlichem bis das Vermiculit gleichmäßig feucht ist, das Wasser jedoch nicht am Gefäßboden steht.
Schritt 2:
Mit einem Pikierstab ziehe ich mir leichte Furchen in das feuchte Vermiculit und gebe meine Samen in ausreichendem Abstand hinein. Je nach Sorte bedecke ich die Samen mit einer ca. 0,5cm dicken Vermiculitschicht und verschließe das Gefäß mit dem entsprechenden Deckel. Nach nur wenigen Tagen schieben sich die ersten Keimlinge an die Oberfläche. Ab diesem Zeitpunkt öffne ich das Anzuchtgefäß täglich mehrmals. Sobald der Keimling dann ca. 0,5 cm weit herausschaut, lasse ich den Deckel weg und wässere regelmäßig und gleichmäßig nach. Die Pflänzchen verbleiben so ca. 2-3 Wochen im Vermiculit bis sie pikiert und in herkömmliche Erde umgesetzt werden.
Was ist der Unterschied von Vermiculit und herkömmlicher Anzuchterde?
Vermiculit gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit wohingegen Anzuchterde schnell zum Austrocknen oder Schimmeln neigt. Zudem ist Vermiculit keimfrei. Anzuchterde kann zum teil verunreinigt sein oder enthält bereits beim Kauf lästige Schädlinge wie etwa Trauermücken die ihre Eier ungehindert darin ablegen und sich so rasend schnell vermehren. ( hier gehts direkt zum Beitrag ''wie werde ich Trauermücken schnellstmöglich los'' )
Kann ich meine Jungpflanzen auch nach dem Umtopfen und vereinzeln weiterhin in Vermiculit wachsen lassen?
Nach dem pikieren und Umtopfen in größere Töpfe ist es ratsam, herkömmliche Pflanzende oder sogar spezielle Gemüseerde zu verwenden. Diese sind im Gegensatz zu Anzuchterde oder Vermiculit mit ausreichend Nährstoffen angereichert und können so die Jungpflanzen optimal versorgen. Anzuchterde und Vermiculit enthalten keine (oder nur sehr wenig) Nährstoffe und sind zwar perfekt für ein gesundes Wachstum im Anfangsstadium, später jedoch nicht mehr ausreichend. Die Keimlinge würden über kurz oder lang vergeilen oder verkümmern.