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Selbstversorgung auf engstem Raum - Ein kleiner grüner Kasten auf einer Baustelle

Carolin • Nov. 10, 2020

Gartensaison 2020 - Meine Erfahrungen mit dem Beetkasten


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Das Jahr 2020 war und ist verrückt - nicht nur was die allgemeine Situation angeht, sondern auch direkt auf Parzelle14 bezogen. Wir haben unser Eigenheim gefunden, sind Anfang Juni umgezogen und haben im Gleichzug unsere geliebte Parzelle in der Kleingartenanlage aufgegeben. Da hieß es also mit Sack, Pack und einer Vielzahl an Pflanzen von Balkon und Garten umzuziehen - keine leichte Aufgabe - vor allem da wir besonders was den Garten am künftigen Eigenheim anging, nicht recht wussten was uns da nun momentan wirklich erwartet. Was muss gemacht werden, was lässt sich eventuell aufs nächste Jahr verschieben und gibt es überhaupt von Anfang an einen geeigneten Platz für all das liebevoll auf dem Balkon vorgezogene Gemüse und das Kräuterhochbeet? Nur so viel - den Platz gab es nicht, zumindest nicht zum Anbau von Gemüse und unserem Traum, uns zumindest zu einem kleinen Teil was Gemüse angeht, im eigenen Garten selbstzuversorgen.

Angefangen hat alles mit einer eingebuddelten Duschwanne und einer verschlammten Zisterne. Dazu kam eine komplett vernachlässigte Rasenfläche, ein morsches Baumhaus, pflegebedürftige Sträucher und Bäume sowie Unmengen an verschiedenstem Bauschutt und Steinen.
Das Bild vor meinem inneren Auge, in dem wir schon im ersten Jahr im Eigenheim fleißig Gemüse anbauen und unseren Garten bewirtschaften, rückte in weite ferne. Hier ein Gemüsebeet oder gar ein Gewächshaus anzulegen oder aufzustellen, erschien absurd.

Und dann kam die Idee mit dem Beetkasten

Warum eigentlich gleich im ersten Jahr größenwahnsinnig denken und sich neben einer riesigen Baustelle noch den Umbau des Gartens zumuten? Würde es etwas einfaches, was möglichst viel Ertrag bei überschaubarer Arbeitszeit bringt, nicht auch tun? Wenn möglich sogar etwas, was den Standort nächstes Jahr wechseln kann wenn sich der Acker zu unserem Garten entwickelt?

Der Beetkasten nach dem Prinzip des ''GenialenGemüsegartens'', der dann hier einzog, hat uns definitiv die Gartensaison gerettet. Damit ist Gärtnern auf kleinstem Raum möglich und nahezu unzählige Gemüse- und Kräutersorten lassen sich damit schnell, einfach und flexibel anpflanzen.

Wie alles anfing - der richtige Standort und das befüllen

Aufgestellt haben wir ihn relativ zentral im Garten, damit das Gemüse zu jeder Tageszeit genug Licht bekommt, aber nicht immer vollsonnig steht. Da der Beetkasten lediglich aus einem Holzrahmen (120x60cm) besteht, der in sich in Quadrate von 30x30 cm aufteilbar ist, ist er nach unten hin zum Gartenboden durchlässig, Gieß- und Regenwasser kann also gut abfließen und der ein oder andere Regenwurm kann sich seine Bahnen durch die Erde ziehen.
Nach hinten hin haben wir größere, höhere Pflanzen eingeplant, es wurde also ein Rankgitter angebracht an dem sich Kürbis, Zucchini usw. entlanghangeln konnten.
Im Beetkasten reichen tatsächlich 15 cm vom eigens dafür gemischten Substrat aus Kompost, Vermiculit und Torfmull. Die Füllung kann so Jahrelang im Kasten bleiben, lediglich Kompost muss neu beigemischt werden sobald in den einzelnen Quadraten die Gemüsesorte wechselt.

Wie jetzt, ihr verwendet Torfmull?! Zugegeben, normalerweise bin ich absolut kein Fan von Erden mit Torfzusatz und meide sie wo es nur geht. In diesem Fall hat mich aber lediglich dieses Argument überzeugt: Torf vergeht nicht. Das heißt ich muss Torf nur ein einziges Mal in den Beetkasten füllen und er reicht mir ca. 10 Jahre lang. Noch ein Argument? Durch die perfekte Mischung des Substrates, bedarf es keinerlei zusätzlichen künstlichen Dünger. Das ist doch auch was oder?

Was wollen wir denn nun genau anbauen?!

Für uns war schnell klar, wir wollen keine Experimente was die Auswahl der Gemüsesorten anging - dafür war dank restlicher Baustelle schlicht keine Zeit. Es musste Gemüse her, welches allen Familienmitgliedern schmeckt, relativ einfach zu handhaben war, gut und nicht zu langsam wächst.

Wir hatten ja bereits Mitte Juni und vorgezogen vom Balkon noch Zucchini, Salatgurken und Kürbis rumstehen, welche dringend mehr Erde um die Füsse wollten. Frisch gesät kam dann noch Mangold, Rucola, Radieschen und sogar eine Sonnenblume dazu. Höhere Pflanzen nach hinten, kleinere nach vorne, damit sich später keine Pflanzen gegenseitig das Licht nehmen und eingehen.

Das GG-Prinzip beim pflanzen: Je Gemüsesorte wird ein 30x30 großes Quadrat im Kasten verwendet. In einer Tabelle lässt sich einfach nachlesen, wie dicht innerhalb eines Quadrates gepflanzt werden darf, zu welcher Pflanzenfamilie das Gemüse oder das Kraut gehört, wie lange es zirka bis zur Ernte dauert und was danach zum einsäen in Frage kommt, um Ungeziefer und Krankheiten möglichst fern zu halten.

Wie pflegeaufwändig ist so ein Kasten?

Der niedrige Pflegeaufwand hat uns gleich nach dem hohen Ernteaufkommen am GG-Beetkasten besonders beeindruckt. Regelmäßiges Gießen und das nachfüllen von Kompost in das jeweilige Quadrat bei Pflanzenwechsel nach der Ernte war so ziemlich das einzige, was wir an Arbeit die Saison über in den Kasten gesteckt haben. Zusätzliches Düngen war tatsächlich nicht notwendig.

Gestartet haben wir im Juni mit Zucchini, Salat, Gurken, Radieschen und Kürbis. Ende September wurden diese dann problemlos durch Spinat, Feldsalat, eine Asia-Mischung und Winterportulak abgelöst.

Die Ernte - Unterschied zum herkömmlichen Beet?

Den Vergleich zu herkömmlichen Beeten hatten wir ja aus vergangenen Jahren in unserer Parzelle im Kleingartenverein und zusätzlich das Jahr über durch unsere Nachbarin direkt nebenan. Hier viel uns besonders auf dass wir trotz geringerem Aufwand deutlich regelmäßiger Ernten konnten und auch Schädlingsbefall ausblieb. Sogar Freunde und Familie konnten wir mit Zucchini und Gurken mitversorgen. Dieses Jahr soll laut Nachbarin ein schneckenreiches Jahr gewesen sein - die Schnecken in unserem Kasten ließen sich an einer Hand abzählen.

Das Fazit - Wir lassen ein Jahr Revue passieren

Die Gartensaison war - dank des Bettkastens - bei uns trotz Baustelle im und am Haus, sehr ertragreich und wir haben nichts vermisst. Für nächstes Jahr sind noch 2 weitere, etwas größere Beetkästen geplant, welche wir selber bauen werden. Hat man sich einmal mit dem Prinzip des GG-Gärtnerns auseinandergesetzt, steht einer tollen Ernte nichts im Wege - auch in Gärten mit sehr wenig Platz oder gar auf einem Balkon.

Für alle, die sich das Prinzip des ''GenialenGemüsegartens'' einmal ausführlicher anschauen möchten, dem kann ich das Buch zum Thema aus dem Onlineshop von Uta Grünwald sehr ans Herz legen. Hier gibt es zudem auch Saatgut-Startersets und vieles mehr.
Auf ihrem Blog ''dergenialegemüsegarten'' schreibt sie über saisonbedingte Themen rund um ihren Garten und GG-Kasten und steht für alle Fragen stets zur Verfügung.

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