Ein Beet für die eigene Hausapotheke anlegen
Meine liebsten Kräuter und Heilpflanzen für das bienenfreundliche Sonnenbeet
Am 23.5. ist Weltbienentag. Grund genug, im Garten mal eine Bestandsaufnahme zu machen und einmal nachzuschauen, welche Pflanzen hier richtige Bienenmagnete sind und wo es eventuell noch pflanzbedarf gibt. Gemeinsam mit den Stadtgärtnern und Franzi von franzischaedellasse ich es unter dem Hashtag #wirlassenesblühen auf Instagram blühen. In dieser Woche wollen wir verstärkt darauf aufmerksam machen wie wichtig unsere Bienen für uns und unser Leben sind und dass wir definitiv mehr für sie tun sollten.
Fast ein Jahr lang gab es nun in meinem Garten so eine Ecke, die immer etwas missachtet wurde. Zentral gelegen direkt vor der Wintergartentür, einen Großteil des Tages vollsonnig, leichte Hanglage und schön durchlässiger, leicht sandiger Boden. Trotz den eigentlich guten Gegebenheiten war mir lange nicht klar was ich damit anfangen möchte. Bis mir vor einigen Wochen sprichwörtlich die Erleuchtung kam -
Das Beet soll nicht nur mir Mehrwert bieten - auch bienenfreundlich soll es sein
Ich hatte Lust auf ein richtig schönes, leuchtendes, bienenfreundliches Blumenbeet. Natürlich sollte es nicht nur schön fürs Auge sein, sondern irgendwie einen Mehrwert bieten - und zwar nicht nur mir, sondern auch den Bienen. Was liegt da näher als das Beet also mit allerlei blühenden Kräutern und Heilpflanzen für den einfachen Hausgebrauch zu füllen? Die Blüten von beispielsweise Thymian, Rosmarin und Salbei sind zwar teilweise klein und unscheinbar, sind aber echte Leckerbissen für die Bienen in unseren heimischen Gärten. Wusstest du dass gefüllte Blüten für unser Auge zwar toll aussehen, den Bienen aber nichts bieten? Hier finden sie keine Pollen und keinen Nektar.
Wie bestimme ich meinen Standort?
Die meisten Pflanzen in einem Kräuter- und Heilpflanzengarten mögen es sonnig - halbschattig und gedeihen auf leicht sandigem Boden. Einige davon gedeihen geschützt, in nähe der Hausmauer besonders gut. Diese kann auch den Vorteil haben, die Wärme der Sonne zu speichern und gleichmäßig abzugeben. Der Boden sollte gut durchlässig sein - Staunässe mögen die wenigsten Pflanzen. Hierfür arbeite ich einfach einige Schaufeln Sand in den Boden ein, so kann Gießwasser immer gut abfließen.
Was darf ins Beet?!
Viele der klassischen Kräuter- und Heilpflanzen hatte ich schon auf meinem früheren Balkon und in meinem Schrebergarten. Kamille beispielsweise hab ich mir auf der Fensterbank vorgezogen - die Samen sind so fein, die werden bei einer Direktaussaat schnell weggeweht, oder vom Regen weggespült. Die Vorzucht klappt super und die Pflanze ist auch später im Beet sehr genügsam, solange man sie nicht zu häufig gießt. Lavendel habe ich sowieso schon immer sehr gemocht - nicht nur wegen des tollen Duftes, sondern auch wegen seinem ebenso guten Geschmack und beruhigenden Wirkung. Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Zitronenmelisse dürfen in meinem Garten eh und je nicht fehlen - in meiner Küche ganz zu schweigen.
- echte Kamille: Lichtkeimer, Standort Sonnig, sandig und eher geschützt, zweijährig, Ernte Mai bis September, nicht zu viel gießen
- Salbei: Lichtkeimer, Standort Sonnig und sandig, nicht zu viel gießen
- Thymian: Lichtkeimer, Standort Sonnig, eher geschützt, wenig gießen
- Ringelblume: Lichtkeimer, Standort Sonnig, viel gießen
- Arnika: Lichtkeimer, Standort Sonnig - halbschattig, kann ab dem zweiten Jahr von Juni bis September geerntet werden
- Johanniskraut: Lichtkeimer, Standort Sonnig - halbschattig, Ernte Juni bis September
- Zitronenmelisse: Lichtkeimer, Standort Sonnig - halbschattig, Ernte Juni bis September, regelmäßig gießen
- Lavendel: Lichtkeimer, Standort Sonnig, sandig, wenig gießen
- Echinacea: Standort Sonnig, sandiger, durchlässiger Boden, mäßig gießen
- Rosmarin: Lichtkeimer, Standort Sonnig, Sandig, wenig gießen
kleiner Tipp: die aufgezählten Pflanzen haben alle ähnliche Standort - und Bodenansprüche. Ich sortiere also im Beet eher nach Gießansprüchen, setze also diese zusammen, die eher mehr Wasser benötigen und diese, die auch mal Trockenheit aushalten können. Thymian und Kamille mögen eher geschützte Standorte, bei mir setze ich diese deswegen eher Richtung Hausmauer.
Wie kann ich meine Pflanzen weiterverwenden?
Wichtig:
Die Behandlung mit Kräutern und Heilpflanzen ersetzen bei ernsten Krankheiten nicht den Gang zum Arzt! Ich bin kein Heilpflanzenexperte und möchte deswegen keine genaueren Anwendungsmöglichkeiten weitergeben
- echte Kamille: lindert Magenbeschwerden und Erkältungsbeschwerden, wirkt entzündungshemmend, krampflösend und schmerzlindernd
- Rosmarin: lindert Magenkrämpfe und Erkältungsbeschwerden
- Salbei: lindert Magenbeschwerden und Halsschmerzen
- Thymian: lindert Magenbeschwerden und Halsschmerzen
- Ringelblume: fördert die Zellerneuerung und die Durchblutung
- Lavendel: wirkt entspannend und schlaffördernd
- Arnika: schmerzlindernd und entzündungshemmend
- Johanniskraut: bei Angstzuständen und Depressionen
- Zitronenmelisse: Linderung von Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden
- Echinacea: soll Immunstärkend wirken, seine tatsächliche Wirkung ist aber nicht bestätigt.
Mit einem bienenfreundlichen Beet im Garten ist es aber nicht getan...
Bienenfreundliche Pflanzen im Garten sind zugegeben ein richtig guter Anfang um es im heimischen Garten ordentlich brummen zu lassen. Jedoch ist es damit nicht getan. Die ein oder andere Ecke im Garten darf also gerne etwas verwildern. Todholz und auch richtig gebaute und aufgestellte Insektenhotels sowie Bienentränken bieten den Bienen Unterschlupfmöglichkeiten und stillen bei heißen Temperaturen den Durst. Prinzipiell gilt für Bienen das gleiche wie für uns Menschen - wir bleiben nur, wenn wir uns wohlfühlen.