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8 Tipps für eine gelungene Gemüseanzucht

Carolin • Feb. 27, 2023

Was genau gilt es zu beachten beim Start in die eigene Gemüseanzucht?

Jedes Jahr aufs neue beginnt bei mir die Gartensaison mit dem vorziehen meiner Gemüsepflanzen im Frühjahr. Im März und April sind die Temperaturen draußen noch viel zu niedrig, um im Garten zu hantieren - die Vorzucht erfolgt also im Hausinneren, etwa auf der ungenutzten, hellen Fensterbank. Hier habe ich dir 10 Tipps für eine erfolgreiche Anzucht zusammengeschrieben.

1. Wie plane ich meine Anzucht im Voraus?

Wer gut plant, hat halb gewonnen. Das gilt auch für die Anzucht der Gemüsepflanzen. Bereits früh im Jahr ordne ich mein Saatgut neu, bestelle nicht mehr vorhandenes nach und mache bei etwas älterem Saatgut Keimproben.

Noch nie eine Keimprobe bei Saatgut durchgeführt? Das geht ganz easy und du kannst danach sicher sein, dass du dein Saatgut entweder ohne Probleme weiter verwenden kannst oder aber es sollte entsorgt werden:

Und so gehts: Ein Stück Küchenpapier gut anfeuchten und in eine kleinere Schale legen. Die Samen auf das Papier streuen, nochmals etwas mit Wasser besprühen.und alles mit Frischhaltefolie überspannen - so wird alles gleichmäßig feucht gehalten. Um das keimen etwas zu beschleunigen, stelle ich die Schale auf die Heizung, oder zumindest an einen wärmeren Ort. Führe Ich die Keimprobe an Dunkelkeimern durch, decke ich alles zusätzlich noch ab. Keimen nach etwa 2 Wochen mindestens 50% der Samen, ist das Saatgut noch gut zu verwenden.

2. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Gemüse vorzuziehen?

Mitte bis ende März ist für die meisten Sorten der perfekte Zeitpunkt, um mit der Anzucht zu starten. Lediglich Chilis, Paprika und Auberginen werden besser etwas früher im Jahr, (ende Februar) vorgezogen. Diese haben eine deutlich längere Keimdauer und würden bei späterer Aussaat bis zur vorgesehenen Erntezeit keine Früchte tragen.

3. Was wird alles zur Anzucht von Gemüse benötigt?

Für die eigene Aussaat braucht es eigentlich gar nicht viel Equipment. Werkzeug wie auch Pflanztöpfchen etc. sollten aber in jedem Fall sauber sein. So geht man der Gefahr, eventuelle Keime und Sporen aus dem letzten Jahr, mit in die neue Anzucht zu nehmen weitestgehend aus dem Weg. Hier eine kurze Liste, was in meine Anzuchtbox gehört:

  • Ballenbrause
  • kleine Anzuchttöpfchen mit Abflussloch(Aus Ton, Zeitungspapier, alten Klorollen, kleine ausrangierte Töpfchen aus dem Gartencenter,selbstgepresste Erdballen, kleinere Schalen, Tupperschüsseln,..)
  • Pikierstab
  • kleine Schaufel
  • Anzuchterde/Vermiculit ( alles, was du über Vermiculit wissen solltest, hier)
  • wasserfester Untergrund (Tablett oder ähnliches, um einer Überschwemmung auf dem Fensterbrett entgegenzuwirken)
  • Saatgut

4. Das richtige Beschriften der eigenen Gemüseanzucht

Oft genug denke ich mir ''ja, das kann ich mir gut merken dass hier 4 von der Sorte, daneben 3 von der und oben drüber 5 von der Sorte stehen...'' NEIN, man kann es sich nicht merken. Zumindest nicht über längere Zeit und nicht selten muss doch mal was umgeräumt, getauscht usw. werden und schwups,... Tut euch also selbst den gefallen und beschriftet immer gleich jedes einzelne Töpfchen.

kleiner Upcycling-Pflanzschild-Diy: Einen leeren, etwas größeren Joghurtbecher oder ähnliches gründlich ausspülen. Diesen dann von oben nach unten in etwa 2-3 cm breite Streifen schneiden und die innere, nicht beschriftete Seite mit einem permanentmarker beschriften. Die Diy-Schildchen sind somit Wasserfest und weichen in feuchter Erde nicht auf.

5. Wie kümmere ich mich richtig um meine Gemüsepflanzen in der Anzucht?

Ist das erste Saatgut erstmal in der Erde bzw. im Vermiculit, läuft man schnell Gefahr, diese einige Tage ausser acht zu lassen. Vor allem jetzt, auch wenn noch nichts zu sehen ist, sollte das Saatgut feucht gehalten werden, regelmäßiges Gießen ist also extrem wichtig. Hier unbedingt regelmäßig Kontrollieren - zu vieles Gießen fördert Schimmelbildung, Trocknen die Samen jedoch aus, wird der Keimprozess gestoppt. In dieser ersten Phase ist also vor allem ein gewisses Maß an Feuchtigkeit und eine gleichbleibende Temperatur sehr wichtig.

kleiner Tipp: Um das Austrocknen der Samen zu verhindern, kann einfach ein Stück Frischhaltefolie über die einzelnen Töpfchen gespannt werden. Auch Tupperschüsseln mit Deckeln eignen sich prima. 1x am Tag lüfte ich, indem ich den Deckel bzw. die Folie abnehme. Folie wie auch Deckel sollten jedoch schleunigst abgenommen werden sobald sich das erste Grün zeigt.
Sobald sich die ersten grünen Spitzen zeigen, spielt auch Licht eine entscheidende Rolle.

6. Wie wähle ich den richtigen Standort für meine Gemüsepflanzen?

Ein heller (jedoch keine direkte Sonne), nicht zugiger Standort ist für die Zöglinge extrem wichtig. Ist zu wenig Licht vorhanden, schießen die Zarten Köpfchen ungewollt in die Höhe. Auf ein Fensterbrett mit direkt darunter liegender Heizung sollte verzichtet werden. Wer im Haus keinen geeigneten Standort findet, kann evtl. auf Anzuchtlampen zurückgreifen.

7. Wann muss in der Gemüseanzucht pikiert und Umgetopft werden?

Vor allem bei kleineren Saatkörnchen, gebe ich mehrere Samen in ein Loch bzw. in ein Töpfchen. Später müssen diese also vereinzelt(pikiert) werden, um jedem einzelnen genug Platz zu gewährleisten und die Wurzeln nicht unnötig ineinander wachsen. Zudem benötigen die kleinen Pflänzchen bereits 3-4 Wochen nach der Aussaat ordentlich Nährstoffe, welche in Anzuchterde und Co. nicht zu finden ist. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, um zu pikieren und somit jeden einzelnen gekeimten Samen (und somit dessen Keimling) ein eigenes kleines Zuhause zu geben. Dafür teile ich die Pflänzchen und ihre haarfeinen Wurzeln vorsichtig voneinander und setze jeden für sich in ein kleines Töpfchen mit Erde. Jetzt kann der Keimling bei den meisten Gemüsesorten deutlich tiefer eingesetzt werden als vorher. So hat die Pflanze einen besseren Stand und kann auch seitlich wichtige Wurzeln ausbilden.

kleiner Tipp: Hast du mit dem pikieren etwas zu lange gewartet, deine Pflänzchen sind schon ordentlich miteinander verwachsen und du tust dir beim trennen der Wurzeln schwer? Kein Problem: Fülle ein leeres Einmachglas mit Wasser und gebe deine Sämlinge komplett hinein. Durch das Wasser löst sich die Erde und du bekommst eine bessere Übersicht über die Wurzeln, diese lassen sich nun besser trennen. Zudem kannst du sie auf ungefähr 2-3 cm runterkürzen, wenn sie dir extrem lang vorkommen - dazu einfach mit dem Fingernagel abzwicken.

8. Wann darf die Gemüseanzucht raus ins Freie umziehen?

Ab ende April härte ich meine Pflänzchen an Tagen mit besonders konstanten Temperaturen im freien ab. Dazu stelle ich sie an einen eher schattigen, gut geschützten Platz im Garten oder auf die Terrasse. Sinken abends die Temperaturen , hole ich alles wieder ins Haus. So gewöhnen sich die Pflänzchen schritt für schritt an die Gegebenheiten im freien. Nach den Eisheiligen im Mai, darf dann alles endgültig ins freie oder das Gewächshaus umziehen.

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