Vogelfutter selber machen

Es ist Herbst - im Garten ist nicht mehr allzu viel los. Könnte man meinen - aber hier passiert im verborgenen und geheimen noch jede Menge. Von Eichhörnchen, über Vögel und Igel hat so ein Garten unzählige Mitbewohner, von denen wir oft nicht viel mitbekommen. Hier heißt es also mal ganz leise sein, sich hinsetzen und nicht viel bewegen - dann bietet sich relativ schnell die Möglichkeit, die ein oder andere Tierart zu beobachten.

Tipp: Um das rege Treiben im heimischen Garten zu fördern, gibt es unzählige Möglichkeiten. Hiergibts einige Tipps dazu.

Wie schon öfters erwähnt sind wir hier ja ganz klar im Team ‚Ganzjahresfütterung‘.
Ich persönlich finde das deswegen wichtig und richtig, da ich der Meinung bin wir nehmen den Wildvögeln zunehmend die Chance, eigenständig ihr Futter - vorallem natürlich im Winter - zu finden. Nicht, weil sie es verlernt hätten, sondern weil es kein Angebot gibt. Wusstet ihr, dass es sogar bestimmte Vogelarten gibt die sogar extra in unsere Gefilde kommen um zu überwintern?

Aber auch heimische Wildvögel sind mittlerweile ganzjährig auf unsere Hilfe angewiesen was das Futterangebot angeht.

• Heimische Pflanzen anpflanzen - unsere heimischen Tierwelt hat sich im laufe der Jahre an heimische Pflanzen angepasst und ihre Samen und Früchte dienen als wichtige Nahrungsquelle. (Apfel, Weißdorn, Sanddorn, Schneeball, Brombeere, Wacholder, Haselnuss, Walnuss, Kornblumen, Sonnenblumen)
• Bäume und Sträucher nicht schon im Herbst zurückschneiden. Am besten damit bis zum Januar oder Februar warten - so können Vögel von übriggebliebenen Köstlichkeiten (bspw. Samen) naschen.
• Allgemein gilt auch was die Bereitstellung von Wildtierfutter angeht - Räume deinen Garten nicht zu viel auf (mehr dazu hier)

Hast du vielleicht nur einen Balkon statt einen Garten oder sogar keins von beidem, gibt es natürlich eine weitere Möglichkeit, den Vögeln bei der Futtersuche einen gefallen zu tun und somit ihre Energie zu schonen.

• 100g Kokosfett
• 250g selbstgemischte Körnermischung = zerstoßene Sonnenblumenkerne (geschält und ungeschält), Getreideflocken, Weizenkleie, Beeren, gehackte Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse, Erdnüsse), ungeschwefelte Rosinen

Meine Zusammenstellung der Körnermischung variiert immer etwas. Ich achte im besonderen darauf, Zutaten zu verwenden, welche die Vögel auch in der heimischen Natur finden würden. Hier gibt es wirklich viele Möglichkeiten.
Hier lediglich darauf achten ob das Futter eher für

• Weichfutterfresser (Amseln, Drosseln, Rotkehlchen) fressen Insekten, Würmer und sehr feine Sämereien und Früchte
• Flexible Weichfutterfresser (Meisen, Spechte, Kleiber) werden im Winter zu Allesfressern und nehmen auch beispielsweise Sonnenblumenkerne an.
• Körnerfresser (Finken, Gimpel, Erlenzeisig)

Achtung: Bei der Herstellung von Vogelfutter unbedingt auf gesalzene Zutaten wie Speck oder gesalzene Nüsse verzichten. Auch Brotreste sind für Vögel ungeeignet da sie im Magen der Tiere zu sehr aufquellen.

Das Kokosfett wird in einem mittelgroßen Topf bei geringer Hitze geschmolzen. Jetzt einfach die gewünschte Menge Körnermischung hinzufügen und gut umrühren. Gegebenenfalls muss etwas Fett oder auch Körnermischung hinzugegeben werden - Das Kokosfett sollte die Körner nur benetzen und Später als Bindemittel dienen.
Anschließend kann die Masse in Förmchen gefüllt werden und muss so einige Stunden (am besten über Nacht) aushärten.

Tipp : Ich benutze dazu kleine Guglhupfförmchen aus Silikon. Diese sind flexibel in ihrer Form, der ausgekühlte, festgewordene Körnergugl lässt sich also problemlos aus der Form lösen.

Ich hänge das selbstgemachte Vogelfutter am liebsten in Bäumen auf. Am besten an einem stabilen Ast, möglichst im Schatten. Hier kann ich mir sicher sein dass das Vogelfutter nicht von anderen Tieren geräubert wird. Je nach Vogelart sind jedoch die Vorlieben, was die Futteraufnahme angeht, unterschiedlich. Weichfutterfresser wie beispielsweise Rotkehlchen nehmen ihr Futter lieber zerbröselt auf dem Boden zu sich. Hier ist es dann ratsamer eine kleine Schale mit dem jeweiligen Futter, an einer vor Wind und Wetter geschützten Stelle auf den Boden zu stellen.

Auch Wasser sollte man den gefiederten Kerlchen zur Verfügung stellen. Hier am besten ein kleineres Schälchen etwas erhöht, einige Zentimeter mit Wasser gefüllt aufstellen. Ich lege einen größeren Stein in die Mitte der Schale. Der dient zusätzlich als Sitzplatz beim trinken. Auch hier sollte immer darauf geachtet werden, dass das Wasser täglich gewechselt und die Schale gereinigt wird. Dies kann die Verbreitung von krankmachenden Keimen verringern.

Man sollte jedoch bedenken dass unsere heimischen Vögel Gewohnheitstiere sind. Sie merken sich echt schnell wo Futterstellen aufgestellt wurden und fliegen diese immer wieder an. Demnach am besten regelmäßig danach schauen und Futter wie auch Wasser erneuern und auffüllen, denn das abklappern der Futterstellen kostet die Vögel im Winter vorallem sehr viel Energie.

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