Rhabarber-Hefeschnecken
Über eine spät entdeckte Rhabarberliebe...
Bei Rhabarber scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Da gibt es nur die absoluten Befürworter oder die totalen Verachter. Dazwischen gibts eigentlich eher selten etwas. Man mag ihn, oder eben nicht.
Lange habe ich auch ich zu den Rhabarberverachtern gehört. Hab ich ihn doch immer eher mit saurem, stückigem, eher farblosem Kompott in Verbindung gebracht, bei dem sich schon beim hinschauen sämtliche Gesichtsmuskeln zusammenziehen.
Seit ein paar Jahren hat sich das aber geändert. Was auch daran liegt, dass ich einfach viel rumexperimentiert habe und es mittlerweile einige Rezepte gibt die bei mir im Frühjahr nicht wegzudenken sind. Sogar die Osterzeit verbinde ich mit Rhabarber. Dabei muss es nichtmal eine aufwendige Rhabarber-Sahnetorte sein, sondern ich gebe mich fast immer mit herrlich einfachen, aber umso geschmacksintensiveren, neuinterpretierten Klassikern zufrieden.
Wie wäre es denn zum Beispiel mit ziemlich klassischen Hefeschnecken mit leckerem Vanille-Rhabarberkompott?
Egal wann ich Hefeteig herstelle, verwende ich immer das gleiche Rezept. Denn der muss bei mir einfach gelingsicher sein - hier gehe ich keine Kompromisse ein.
Unser Rhabarber-Hefeschneckenrezept:
- 500g Mehl
- 1 Würfel Hefe
- 1 Ei
- 250ml Milch
- 50g Butter
- ca. 800g Rhabarber
- 1 Vanilleschote
- 2 Tl Speisestärke
- 100g Zucker
- ca. 80 ml Wasser
- Zimt zum bestreuen
- 1 verquirltes Eigelb zum einstreichen
- Puderzucker
- Zitronensaft
- Pistazien zum bestreuen
Für den Hefeteig, die Milch mit der Butter langsam auf ca. 37 Grad erwärmen. Die Hefe zugeben und darin auflösen.
Nun das Mehl und das Ei mischen und die Milch-Butter-Hefemischung langsam zugeben und gut verkneten. Den Teig jetzt ca. 1 Stunde zugedeckt an einem geschützten, warmen Ort ruhen lassen und anschließend Backblechgroß auswellen.
Während der Ruhezeit des Hefeteigs koche ich das Rhabarberkompott für die Füllung ein.
Hierzu den Rhabarber schälen und in ca. 2-3 cm große Stücke schneiden.
Nun den Rhabarber mit dem Zucker, dem Wasser und der Vanilleschote in einem Topf ca. 10 Minuten köcheln lassen.
Tipp:
Bei Bedarf 1-2 Tl Speisestärke zum zusätzlichen Eindicken Einsieben und gut verrühren.
Sobald das Kompott etwas abgekühlt ist kann der ausgewellte Hefeteig damit großzügig bestrichen werden.
Das ganze wird anschließend mit etwas Zimt bestreut.
Tipp: Übergebliebenes, noch heißes Kompott, einfach in zuvor sterilisierte Marmeladegläser füllen, sofort gut verschließen und einige Minuten auf den Kopf stellen. Ich sterilisiere meine Marmeladen- und Einmachgläser immer im Backofen. Die Deckel wasche ich zusätzlich mit etwas Alkohol ab. So hält sich das Kompott dann kühl und trocken gelagert einige Zeit. Angebrochene Gläser bewahre ich im Kühlschrank auf und brauche sie schnellstmöglich auf.
Jetzt den Teig längs aufrollen und in ca. 3 cm dicke Schnecken schneiden. Diese nebeneinander in eine gefettete Spring- oder Tarteform legen und mit einem verquirlten Eigelb bestreichen. Für 30 Minuten bei Ober-/Unterhitze backen.
Für den Zuckerguss den Puderzucker mit etwas Zitronensaft verrühren und über die noch lauwarmen Schnecken geben. Zum Schluss habe ich noch alles etwas mit Pistazien bestreut.