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Frisches Grün, auch im Winter - Vom Garten in die Küche

Carolin • Nov. 06, 2020

Wie ich meine Gartenkräuter überwintere...

Wie stelle ich es eigentlich an, meine Küchenkräuter aus dem Hochbeet unbeschadet über den Winter zu bringen? Und wie verhindere ich, jede Gartensaison aufs neue von vorne zu beginnen indem ich neue Kräuter aussäe, Stecklinge pflanze und Zeit, Geld und Nerven investiere?

Wenn Du, wie ich bereits im Spätherbst ein paar Dinge bedenkst und Deinen Balkon die Wintermonate nicht völlig außer acht lässt - gießen musst Du nämlich weiterhin - steht einer regelmäßigen, kleinen Ernte im Winter und sattem Grün bereits im Frühjahr nichts mehr im Wege.

Wann fange ich an meine Kräuter für den Winter zu wappnen?

Ein genauer Zeitpunkt lässt sich da sehr schwer festsetzen. Ich behalte da immer einfach den Wetterbericht etwas im Auge und schaue dass ich alles für die Überwinterung meiner Kräuter bereits im Hause habe, für den Fall das es zum Beispiel Nachts schon im Spätherbst etwas kälter wird. Bereits die ersten kalten Nächte können den Pflanzen erheblich schaden.

Tipp: Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist wie sich die Wetterlage entwickelt, dann gehe auf Nummer sicher und stelle doch schonmal die Pflanzen die Du verrücken kannst oder gar Dein Hochbeet näher an die Hauswand. Das macht im Ernstfall bereits ein paar wenige Grad Celsius aus, die aber entscheidend sein können.

Was benötige ich dafür?

Unser Hochbeet haben wir schon damals beim aufstellen und befüllen etwas von innen verkleidet und es steht zudem gut geschützt vor direktem Regen oder gar Schnee. Ein geschützterer Standort direkt an der Hauswand ist hier schonmal Gold wert. Er schützt Dein Hochbeet auch vor direkter Sonneneinstrahlung und den damit verbundenen Temperaturunterschieden - das mögen Kräuter gar nicht. Zudem setzen wir bereits im Herbst den Frühbeetaufsatz aufs Hochbeet. Dieser schützt optimal vor Wind, Regen, Schnee und lässt auch Frost nicht allzuschnell eindringen. Das Hochbeet steht nicht direkt auf dem Boden, das heißt von unten kommt ebenfalls kalte Luft an Erde und Wurzeln. Hierfür können beispielsweise Styroporplatten zugeschnitten werden, welche man einfach direkt unters Beet klemmt. Die Platten dienen als zusätzliche Kältebariere und ich nutze sie auch in sehr kalten Wintern für meine Balkonkübelpflanzen als Unterlage.

Schon die letzten Jahre habe ich im Herbst einige Kisten trockenes Laub aufgesammelt. So konnte ich meine Pflanzkübel komplett bis an die Erdoberfläche in die mit Blättern gefüllten Kisten stellen. Hier hielt dann das Laub die Kälte weitestgehend ab. Diese Vorgehensweise lässt sich ohne Probleme auch aufs Hochbeet übertragen indem einfach eine Schicht Laubblätter ins Hochbeet auf die Erdoberfläche gegeben wird. Hier sollte darauf geachtet werden dass die Blätter bestmöglichst trocken sind - so wird späterer Schimmelbefall im geschlossenen Hochbeet verhindert. Auch eine dünnere Mulchschicht kann gegen Frost schützen. In beiden Fällen sollte gewährleistet sein dass Du deine Pflanzen auch den Winter über weiterhin gießen kannst und das Wasser die Wurzeln erreichen kann.

Wer seitlich am Hochbeet noch etwas nachhelfen und schützen möchte, tut das am besten mit Hilfe von großen, aufgeschnittenen alten Jutesäcken oder auch spezielle Gärtnerfolie welche Luft - , Wasser - und Lichtdurchlässig ist. Beides kann um Hochbeete oder Kübel gewickelt werden. Zum befestigen nutze ich einfache Sisalschnur.

Darf ich meinen Kräutern an sonnigen Wintertagen ein Bad in der Sonne genehmigen?

Gut gemeint, und die Verlockung ist zugegebenermaßen sehr groß, hier einfach mal den Frühbeetaufsatz ein paar Stunden zu öffnen - aber Vorsicht!
Die Wärme der Sonnenstrahlen bringt das Wasser in und an den Kräutern zum verdampfen. Auch wenn Deine Erde nur ganz leicht gefroren ist, sind Deine Kräuter nicht schnell genug in der Lage genügend Wasser für eine optimale Nachversorgung nachzuziehen - Deine Kräuter vertrocknen.

Gibt es auch Kräuter, die im Winter draußen keine Chance haben?

Diese Erfahrung habe ich mit meinem Lorbeer bereits machen müssen. Den ersten milden Winter hat er mit sehr viel Glück gepackt. Im zweiten Winter dann ist er mir erfroren. Eher in den Keller sollte auch Basilikum oder Zitronenverbene. Hier mögen die Kräuter helle Standorte und Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad.

Sehr gute Erfahrungen habe ich diesen Winter mit Petersilie, Salbei, Currykraut, Thymian und Rosmarin gemacht. Auch mein Bergbohnenkraut überwintert draußen, tut sich dabei aber etwas schwer.

Muss ich meine Kräuter im Herbst zurückschneiden?

Kräuter sind nicht gleich Kräuter - hier wird in zwei Arten unterteilt:

  • Die Stauden, die im Herbst komplett mit Stängel abgeerntet werden können und die im Frühjahr neu aus dem Wurzelballen austreiben wie Minze oder Oregano.
  • Verholzenden Kräuter, welche nicht jedes Jahr komplett neu austreiben sondern einen festen Stamm bilden und dann daraus neue Pflanzenteile bilden. Hier sollte im Herbst nur sporadisch geerntet werden da das Laub zudem als Winterschutz dient. Hierzu gehören Thymian, Salbei und auch Bohnenkraut.

Du siehst also, frische Kräuter Im Winter aus dem eigenen Garten zu ernten und sie zudem noch unbeschadet durch die kalte Jahreszeit zu bringen ist gar nicht so schwer. Beachte einige Sachen, vergesse nicht zu gießen und gönne den Pflanzen ihre nötige Ruhe in der kalten Jahreszeit.

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