Die Steckrübe - Trendgemüse oder Auslaufmodell?!

Immer öfter bin ich seit September auf dem Wochenmarkt und auch im Supermarkt auf die Steckrübe gestoßen. Gehört hatte ich von ihr schonmal. Selbst verarbeitet oder überhaupt gegessen noch nie.
Bis vor kurzem. Im Nachhinein wirklich unglaublich - geschmacklich kann die unscheinbare Knolle wirklich so einiges.
Ich habe mich für einen herrlich cremigen, herbstlichen Auflauf entschieden. Steckrüben, Kartoffeln und Süßkartoffeln passen hier perfekt zusammen und die letzten Kräuter aus meinem Balkonhochbeet kamen auch nochmal zum Einsatz.
Trendgemüse oder Auslaufmodell?!
Die Steckrübe stand in den letzten Jahrzehnten eher nicht so auf deutschen Speiseplänen. In Kriegszeiten war das anscheinend mal anders - hier zählte sie zu den Grundnahrungsmitteln und wurde viel in eher schnöden Eintöpfen verwendet. Dank ihres relativ hohen Vitamin C Gehaltes galt sie als beliebtes Wintergemüse. Erntesaison hat die Steckrübe bei uns von September bis hinein ins Frühjahr und lässt sich ab Mai vorziehen. Etwa 5 Wochen später können sie ins Freiland umziehen.
Nice-to-know: Der Kaloriengehalt ist bei der Steckrübe eher gering - ca. 38kcal auf 100g. Im Vergleich haben Kartoffeln ungefähr das doppelte.
Für mich ist die Steckrübe definitiv Trendgemüse mit der Chance, wieder richtig beliebt zu werden! Dank ihres eher milden Geschmackes passt sie perfekt in die Herbst-/Winterküche und lässt sich toll kombinieren. Da die Knolle zudem winterhart ist, werden wir sie nächstes Jahr definitiv auch im Garten anbauen.

Mein Rezept für einen Steckrüben-Kartoffelauflauf:
- 2-3 eher größere, vorwiegend festkochende Kartoffeln
- 1 Steckrübe (ca. 350g)
- 1 kleinere Süßkartoffel
- 1 Schalotte
- 1/2 Tl Knoblauchpaste
- 200ml Sahne
- 150-200ml Milch
- 2-3 Lorbeerblätter
- etwas frischen Liebstöckel, Blattpetersilie, Rosmarin und Dill
- Salz/Pfeffer/Muskat
- 2-3 Scheiben altbackenes Brot
- Ca. 50g Speckwürfel
Zunächst die Kartoffeln, die Steckrübe und die Süßkartoffeln schälen, in dünne Scheiben schneiden und in einer gefetteten Auflaufform wild durcheinandermischen. Jetzt die Schalotte schälen, würfeln und in einem kleineren Topf glasig andünsten. Knoblauchpaste hinzufügen und kurz mitdünsten. Anschließend Sahne, Milch, Lorbeerblätter, kleingeschnittene Kräuter und Gewürze hinzufügen, kurz aufkochen und 10-15 Minuten ziehen lassen. Danach alles fein pürieren und in die Auflaufform gießen.
Den Auflauf für ca. 45 Minuten im Ofen bei 175 Grad backen.
Vorsicht, hier evtl. Nach 20 Minuten mit Alufolie oder einem Deckel abdecken, sonst wird die oberste Schicht zu dunkel.
In der Zwischenzeit das Brot in Würfel schneiden und zusammen mit dem Speck kurz in einer Pfanne schwenken. Den Auflauf nach den 45 Minuten aus dem Ofen nehmen und mit den Speck-Brotwürfeln bestreuen. Jetzt erneut ca. 10 Minuten im Ofen backen. Fertig!
