Der Gurkenguide - so klappt's richtig!
Gurken richtig pflanzen, pflegen und ernten!

Wer Gurken normalerweise im Supermarkt kauft weiss, Geschmack haben diese nicht wirklich und können mit selbst gezogenen ehrlich gesagt in keinsterweise mithalten können. Beachtet man den ein oder anderen Punkt in Sachen Anzucht, Standort und Pflege, kommt man jedoch auch im eigenen Garten in den Genuss einer wahren Gurkenschwemme.
Meine Lieblings-Gurkensorten
Ich persönlich mag robuste Gurkensorten, welche auch im Freiland gut klarkommen und nicht allzu anfällig sind.
- Einlegegurke Vorgebirgstraube = besonders ertragreich, fast stachellos
- Schlangengurke Tanja F1 = frei von Bitterstoffen, besonders ertragreich
- Schlangengurke Persika = ca. 20 cm lange, glatte Früchte, perfekte Vespergurke, ertragreich
- Salatgurke Sonja = robuste Freilandgurke mit dicker Schale
- Snackgurke Picolino F1 = kleine Freilandgurke mit ca 10 cm kleinen Früchten
- Mexikanische Minigurke = kleine runde Früchte, gut geeignet für den Anbau im Topf
Der richtige Zeitpunkt fürs vorziehen deiner Gurken und der Umzug ins Freie
Meine im Haus vorgezogenen Gurkenpflänzchen setze ich frühestens Mitte Mai ins Freiland. Gurken sind sehr Kälteempfindlich und kältere Nächte im Frühjahr können zum echten Problem werden. In den Wochen zuvor stelle ich die kleinen Pflänzchen tagsüber (nachts unbedingt rein holen) an einem schattigen Plätzchen raus ins freie um sie abzuhärten - das bereitet sie optimal auf das baldige auspflanzen vor. Geht es ans endgültige auspflanzen, sollten sie unbedingt bereits richtige Blätter (nicht nur Keimblättchen) haben. Bis zu eben diesen ersten Blättern pflanze ich die Gurkenpflanze auch ein. Das gibt zusätzlich Stabilität und gleichzeitig bilden sich zusätzliche Wurzeln aus. Eine kleine Schicht Hornspäne im Pflanzloch liefert der Pflanze gleich zu Anfang wichtige Nährstoffe.
kleiner Tipp:
Ich pflanze meine Gurken vorzugsweise im Hochbeet an. Hier sind sie vor Schnecken geschützt und müssen nicht hochgebunden werden, sondern dürfen seitlich am Beet herunter hängen.
Der richtige Standort und die passenden Beetnachbarn für deine Gurken
Gurken lieben es sonnig und windgeschützt. Sie bevorzugen eher lockere, gut durchlässige und nährstoffreiche Erde, welche jedoch gleichzeitig auch gut Wasser speichern kann. Um das verdunsten der Feuchtigkeit an der Oberfläche zu vermeiden, gebe ich zusätzlich eine dünne Mulchschicht auf die Erde.
Zudem benötigen sie relativ viel Platz (ca. 50x50cm) Pflanzt man Gurken in Mischkultur an, nutzt man den Platz im Beet nicht nur optimal aus, sondern stärkt die Pflanze zudem auch noch ganz ohne größeren Aufwand. Win-Win Situation also.
- Gute Beetnachbarn für Gurken: Bohnen, Dill, Kohl, Knoblauch, Mais, Paprika, Salat, Spinat, Zwiebeln
- Schlechte Beetpartner für Gurken: Zucchini, Tomaten, Radieschen, Kürbis
Die richtige Pflege von Gurkenpflanzen im eigenen Garten
- Gießen
: Gurken bestehen ja zu einem Großteil aus Wasser - weshalb sie natürlich auch viel Gießwasser benötigen. Vernachlässigt man das Gießen oder gießt sehr unregelmäßig, bedeutet das für die Pflanze Stress und die Früchte werden bitter bis sogar ungenießbar und giftig.
- Düngen: Gurken sind Starkzehrer und verlangen die gesamte Saison hindurch regelmäßig nach Nährstoffen.
- Rankhilfe zur verfügung stellen
- Gurken ausgeizen: Beim ausgeizen von Gurken scheiden sich die Geister. Pflanze ich meine Gurken im Freiland an, geize ich nicht aus. Im Gewächshaus jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Krankheiten durch ausgeizen einfach weniger stark ausbreiten.
Krankheiten und Schädlinge an Gurkenpflanzen - was nun?
Echter und falscher Mehltau an Gurkenpflanzen lassen sich vor allem im Freiland kaum verhindern - Ich pflanze meine Gurken immer mit reichlich abstand zueinander, so gewährleiste ich eine ausreichende Luftzirkulation und Blätter und Früchte können nach Niederschlägen schnellstmöglich abtrocknen.
- echter Mehltau: erkennbar an einem mehlig-weißer Belag an der Blattoberseite, bei starkem Befall möglichst schnell entsorgen. Im Anfangsstadium befallene Blätter mit einer Milch-Wasser-Mischung (Mischverhältnis 1:9) besprühen und und wenn nötig alle 3 Tage wiederholen.
- falscher Mehltau: betroffene Blätter sofort entfernen (über den Hausmüll). Als erstes ist dieser an der Blattunterseite in grau-leicht violett in eckigen Flecken erkennbar. Dieser breitet sich dann auch auf Blattoberseiten aus und zeigt sich dort in gelblich-braunen Flecken. Erkennt man den befall in einem frühen Stadium, kann das besprühen mit Ackerschachtelhalm helfen.
Um Krankheiten an Gurkenpflanzen möglichst gut vorzubeugen, hilft es zudem, nur im Wurzelbereich zu gießen (Blätter möglichst nicht mit Wasser benetzen) und beim Anbau im Gewächshaus hin und wieder auszugeizen. Auch regelmäßiges Lüften hilft, um feuchtwarmes Klima zu vermeiden.
Wann sollten Gurken am besten geerntet werden?
Geerntet wird am besten wenn die Früchte ungefähr mittelgroß sind. Lässt man die Gurken zu lange an der Pflanze hängen, bilden diese eine harte Schale aus und im inneren der Gurke findet man später viele, große Kerne vor, welche beim Verzehr oft lästig sind.
Nach der Ernte - schnelle Einlegegurken zum Vespern:
- 1 Salatgurke
- 1 Tl Salz
- 1 kleine Zwiebel
- 1/2 Bund Dill
- 75g Zucker
- 125g hellen, milden Essig
- 2 El Senfkörner
Die Gurke und die Zwiebel dünn hobeln und zusammen mit dem Salz und Dill in einer Schüssel für ca. 30 Minuten ziehen lassen. In der Zwischenzeit den Zucker mit dem Essig und den Senfkörnern kurz aufkochen bis sich der Zucker vollständig löst. Gurken in ein sauberes, gut verschließbares Glas geben und mit dem Essigsud aufgießen. Die Gurken sollten vollständig bedeckt sein. Im Kühlschrank nochmals 24 Std. ziehen lassen und innerhalb 2-3 Wochen aufbrauchen.
Tipp: macht sich super auf Burgern, zu gegrilltem oder als Beigabe im Wurstsalat!