Zugegeben, momentan sieht es - auf essbares bezogen - im Garten noch wirklich mehr als überschaubar aus. Im Hochbeet ein paar Kräuter und im Gewächshaus etwas Spinat - das wars dann auch schon. Die Vitaminversorgung verlege ich also mal wieder kurzerhand auf die Küchenfensterbank - mit selbstgezogenen Sprossen geht das super schnell - von der Aussaat bis zur Ernte vergehen hier je nach Sorte nur 3-5 Tage. Welches Gartengemüse kann da schon mithalten?
Ganz einfach gesagt, sind Sprossen die jungen, nur wenige Tage alten Austriebe von Gemüse- oder Getreidepflanzen, welche Abgeerntet und verzehrt werden können sobald diese ca. 2-3cm lang sind. Die Anzucht der Sprossen kann ganz einfach auf der Fensterbank erfolgen und benötigt zum quellen und wachsen nichts außer regelmäßig frisches Wasser, angenehmes Raumklima und ein paar wenige Tage Zeit. Nicht einmal besondere Lichtverhältnisse sind hier notwendig. Easy oder?
Die jungen Austriebe sind reich an Eiweiß, Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. In den kleinen Keimlingen steckt quasi alles gebündelt, was später auch im ausgewachsenen Gemüse enthalten ist. Man sagt ihnen sogar nach, dass vom Körper so alles besser aufgenommen werden kann.
Einige Sprossensorten neigen dazu, zu verschleimen, sobald sie mit Wasser in Berührung kommen. Das macht die Anzucht im Sprossenglas und auch im Sprossenhaus meiner Meinung nach fast unmöglich. Durch das entstehenden Schleim, kann Wasser nicht mehr oder nur sehr bedingt abfließen und auch Schimmel bildet sich deutlich schneller. Diese Sorten lasse ich ganz einfach auf einem kleinen Teller mit einer Lage Küchenpapier keimen - so lassen diese sich besser verteilen und auch Luft kann besser zirkulieren.
Beispiele: Kresse, Senf, Rucola, Leinsamen
Auch hier gibt es Ausnahmen. Hülsenfrüchte beispielsweise enthalten kleine Mengen an Blausäure. Um diese also besser bekömmlich zu machen, einfach vor dem Verzehr kurz blanchieren.
Hier habe ich tatsächlich schlechte Nachrichten. Die fertigen Sprossen sollten am besten direkt nach dem Ernten gegessen werden, zur Lagerung sind sie meiner Meinung nach eher nicht geeignet. Ernte ich meine Sprossen beispielsweise morgens ab, weil ich den Platz im Sprossenhaus benötige etc., lege ich sie auf einem Teller mit etwas Küchenpapier aus und verarbeite sie spätestens 1-2 Stunden später. In Ausnahmefällen gebe ich sie in ein sauberes Behältnis und stelle sie in den Kühlschrank.